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Rezension |
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Deutschland – irgendwann in der Nachkriegszeit. Die 11-jährige Ilse lebt mit ihrer Mutter und ihren zwei älteren Brüdern im Gemeindehaus, einem Haus für die Armen. Der Vater hat sie vor Jahren einfach verlassen. Ilse ist in der Familie die Kleinste und Schwächste. Sie muss neben der Schule viel im Haushalt helfen, Schelte und Prügel von der Mutter und den Brüdern sind die Normalität. In der Schule wird sie von ihren Mitschülern verhöhnt und gemieden. „Ilse Bilse, keiner willse“ – das hört sie tagtätlich und auch der Lehrer macht sie keine Mühe, auf das Mädchen einzugehen. Sie wir in der Schublade „Dumm – aus der wird nichts“ abgelegt und damit basta. Dass sich Ilse da so fühlt wie eine „Novemberkatze“, die laut ihrer Mutter niemand will, weil die einfach nichts taugen, ist mehr als verständlich. Doch Ilse ist stark und lässt sich nicht unterkriegen. Ihre Novemberkatze gibt sie nicht mehr her und ganz, ganz langsam scheint es, als ob das Mädchen ihren Platz in dieser Welt findet… Eine leise, einfühlsame Geschichte, die das schwere Leben vieler Menschen in der Nachkriegszeit aufzeigt. Besonders traurig ist, dass auch heute noch viel zu viele Kinder in ähnlicher Vernachlässigung aufwachsen. Ein Buch, in dem Kinder ernst genommen werden und das zum Nachdenken anregt. Eine Lektüre, die unbedingt in Schulen gelesen werden sollte! Novemberkatzen erschien 1982 zum ersten Mal. |
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