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Rezension |
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Ganz ruhig und selbstsicher sitzt sie auf dem Titelbild: die dicke weiße Katze, die sogar sprechen kann. Wer sieben Leben hat, dem kann niemand ein X für ein U vormachen! Sie hat ihre eigene Lebensphilosophie entwickelt und versucht, auch die 8jährige Christine dafür zu gewinnen. Christine ist sich ganz sicher, dass sie und die Katze verzaubert sind. Sie kennen beide die Ewigkeit, aber das ist ihr Geheimnis. Die Erwachsenen sollen es nicht wissen. Über den Alltag und die Schule unterhalten sich die beiden. Das Mädchen weiß nicht, ob es sich auf die Gedankengänge der Katze einlassen soll, denn nach und nach wächst in ihm die Erkenntnis, dass alles im Leben zwei Seiten hat. Ist es nicht ausgesprochen gemein, wenn die Katze morgens dem Briefträger von links nach rechts über den Weg läuft, obwohl sie weiß, dass er abergläubisch ist? Und trifft die Behauptung der Katze zu, dass der Mopsel in Christines Klasse dumm ist, nur weil er anders ist? Nachdem das Mädchen zum wiederholten Mal wegen der Katze zu spät zum Unterricht kommt, soll es zur Strafe 200-mal den Satz „Es gibt keine sprechende Katze...“ schreiben. Als die Kassandra auf vier Pfoten auch hier das letzte Wort haben will, wendet Christine eine List an, um den Lehrer hinters Licht zu führen. Aber ihr wird klar, dass der Zauber nun vorbei ist. Um „wahr“ und „falsch“ und den Abschied von der Kindheit geht es in diesem neuen Kinderroman von Jutta Richter, dessen Problematik mit Kindern besprochen werden sollte. Fans der Autorin wissen, dass es ihr immer wieder gelingt, auch schwierige Themen so zu verarbeiten, dass sie im Herzen der Leser noch lange nachklingen. Barbara Blasum |
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