Ein kleiner niedlicher Bär spielt mit seinem großen Freund, dem Wolf. Am Anfang sind die Spiele lustig, was sich auch in den bunten Bildern zeigt. Der kleine Bär darf auf dem Wolf reiten, sie kuscheln, spielen und haben Spaß. Der kleine Bär fasst vertrauen zum großen Wolf, doch der wird immer wilder und will Spiele spielen, die dem Bären gar nicht mehr gefallen... Doch was tun? "Du darfst niemanden etwas sagen, dass ist unser Geheimnis", droht der Wolf und die Bilder werden immer dunkler und drohender. Aber der kleine Bär hält es nicht mehr aus und erzählt den anderen Bären, was der Wolf macht und dann wird alles wird gut. Nicht der kleine Bär hat etwas falsch gemacht, in dem er das "Geheimnis" verraten hat, sondern der Wolf und dafür wird er bestraft. In dem Buch geht es um das Thema sexueller Missbrauch. Dabei geht es nicht nur darum, Kinder einfühlsam aufzuzeigen, dass es böse Menschen gibt, es zeigt auch betroffenen Kindern, dass sie sich öffnen dürfen, auch wenn man ihnen droht! Es zeigt den Kindern, dass sie sich nicht einschüchtern und erpressen lassen dürfen und dass sie Verständnis und Hilfe zu erwarten haben. Denn schlechte Geheimnisse, Geheimnisse, die Angst machen und unangenehm sind, dürfen und müssen erzählt werden - auch wenn sie einem vermeintlich guten Freund dieses "Versprechen" gegeben haben. Denn nach wie vor werden viele Kinder von näheren Verwandten und Bekannten missbraucht und viele Peiniger nutzen das Ehrgefühl und das Vertrauen der Kinder schamlos aus. Ein Buch für Eltern, aber auch besonders für Pädagogen! Wer den Verdacht hat, dass ein Kind missbraucht wird, kann mit dieser einfühlsamen Lektüre viele Schritte weiter kommen. Großes Kompliment für die hervorragende Umsetzung eines Tabu-Themas!
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