Nicolas und seine Mäusefreunde sind nicht besonders gut auf die Vögel zu sprechen. Warum sollen eigentlich immer die Vögel die besten Beeren bekommen? Der weise Raymond versucht zu schlichten und gibt zu bedenken, dass die Vögel vor den Mäusen da waren. Aber das wollen die Freunde nicht einsehen. Auf der Suche nach einem von den Vögeln unentdeckten Beerengebüsch wird Nicolas plötzlich von großen schwarzen Vogel gepackt und in die Luft gehoben. Der kleine Mäuse windet sich und strampelt und fällt ... ... in ein Vogelnest. Und hier erlebt er Freundschaft einer ganz besonderen Art. Als die kleinen Vögel das Nest verlassen, merkt der Mäuserich, dass es Zeit wird, den Heimweh anzutreten. Als er endlich seine Freunde wiedertrifft, die ihn schon lange gesucht haben, und er von seinem Abenteuer mit dem schwarzen Vogel berichtet, werden sie unglaublich wütend: "Krieg den Vögeln!" rufen sie aufgeregt, dabei ist Nicolas doch noch nicht am Ende. Schließlich wurde er bei den Vögeln gut aufgenommen und erfuhr bei ihnen eine großartige Gastfreundschaft und liebevolle Zuwendung. Als die Freunde das hören, werden sie milde. Und auch der alte Raymund freut sich, denn wenn einer böse ist, heißt es keinesfalls, dass die anderen es auch sein müssen! Eine weise Fabel vom großen Bilderbuchkünstler Leo Lionni über Vorurteile und Gewalt. Zugleich ein starkes Plädoyer für ein friedliches, tolerantes Miteinander und ein neugieriges Interesse am anderen und Andersartigen. Von den Illustrationen erinnert "Nicolas" an den Klassiker "Frederik". Einfach ein tolles Bilderbuch für kleine und große Menschen. Kerstin Klimenta |