Peter ist ein seltsamer Junge. Wenn er sich freut, flattert er mit den Armen, wie ein Vogel. In der Schule beißt er die Mitschüler, weil er sich mehr durchbeißen soll. Und Zuhause studiert er stundenlang Lichtflecken an den Wänden, weil das so herrlich juchzt. Peter Schmidts Aufzeichnungen über seine Kindheit mit Asperger-Syndrom sind einzigartig. Denn er kann sich nicht nur an die ersten Jahre seines Lebens, sondern sogar an die Stunden seiner Geburt erinnern! Für diese ungewöhnlichen Wahrnehmungen entwirft der Autor eine eigene Sprachwelt, die den Lesern so manches mal denken lässt: "Der hat sie doch nicht alle." Auf der anderen Seite ist seine Erzählung überaus faszinierend und auch verblüffend plausibel. Wie Peter Schwindt in einem Nachwort selbst treffend sagt: "Zugang zu einem authistischen Menschen erhält man nur dann, wenn man ihn abholt, wo er steht, wenn man vor allem niemals versucht, aus ihm etwas zu machen, was er nie ist und nie sein können wird, sondern ihn mit dem, was er aus seinem Innersten heraus anbieten kann, aufblühen lässt." Und genauso sollte man dieses Buch lesen, dann wird man unglaublich viel Freude daran haben ... Ein Buch, dass nicht nur überaus interessant ist und großes Lesevergnügen bereitet, sondern uns in eine ganz eigenen Welt entführt und letztlich auch an die Toleranz und Akzeptanz für Menschen, die eben anders ticken als normal, appelliert. Kerstin Klimenta |