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Rezension |
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Manche Nachmittage sind schrecklich langweilig. Als Ester aber eine tote Hummel findet, kommt sie mit ihren beiden Freunden auf die Idee, so etwas wie ein Beerdigungsinstitut zu gründen - Grab, Kreuz, Blumen, Trauerrede und Tränen inbegriffen. Die Aufgaben werden verteilt. Einer gräbt, einer dichtet und einer ist für die Tränen zuständig. Sie machen das sehr engagiert und liebevoll. Schließlich sollen es die besten Beerdigungen der Welt werden! Es gibt sogar einen Koffer, in dem alle Utensilien für eine würdevolle Bestattung bereitliegen. In der Nachbarschaft wird Werbung für das neue Unternehmen gemacht, denn etwas Geld wollen sie auch damit verdienen. Nach der Hummel wird die Spitzmaus begraben, gefolgt von Hamster Nuffe, einem Hahn, drei toten Heringen aus dem Kühlschrank, neun Mäusen aus den Mausefallen von Großmutter, einem Igel und einem Hasen von der Straße. Tief erschüttert sind die drei Unternehmer, als sie real den Tod einer Amsel miterleben, die vor eine Fensterscheibe geflogen ist. Die Lichtung, auf der die Bestattungen voller Hingabe durchgeführt werden, füllt sich. Ganz ungewöhnlich haben Autor und Illustratorin diesmal die Tabuthemen Tod und Beerdigung aufgegriffen. Die Kinder in diesem Buch suchen eine Beschäftigung für einen langweiligen Nachmittag. Mit viel Enthusiasmus aber auch Andacht widmen sie sich einen Tag lang ihrer Idee, wobei manchmal eine unbeabsichtigte Situationskomik entsteht, die ihnen gar nicht bewusst ist. Für Kinder, die vielleicht schon den Tod eines Haustieres miterleben mussten, kann dieses außergewöhnliche Buch, das einen starken positiven Eindruck beim Leser hinterlässt, durchaus eine Hilfe zur Verarbeitung sein. Bei einem aktuellen Trauerfall in der Familie würde ich evtl. auf andere Titel zur Trauerbewältigung zurückgreifen, wobei es natürlich immer auf die Situation und das Kind ankommt. Barbara Blasum
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