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Rezension |
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Am Anfang war die Wiese – mitten auf ihr im weichen grünen Gras ein üppiger Maulwurfshügel in hellem Sonnenschein, dessen Erbauer es sich darunter richtig heimelig gemacht haben. Dort wird gekocht, relaxt und auch fleißig gearbeitet. Doch es hat sich herumgesprochen, dass dieser Platz ein angenehmes Leben bietet. Nach und nach vermehren sich die Maulwürfe. Allmählich wird es knapp im Untergrund. Dementsprechend nimmt die notwendig gewordene Infrastruktur unter der Erde beängstigende Ausmaße an, und der Zahn der Zeit dreht sich immer schneller. Lärm, Verkehr und Hektik wohin das Auge schaut. Mit der Beschaulichkeit unter der grünen Wiese ist es längst vorbei. Von Idylle keine Spur mehr. Die Annehmlichkeiten des technischen Fortschritt wirken auf den ersten Blick positiv. Fernsehen, Telefon, Musik und sanitärer Komfort sind nun selbstverständlich. Aber der Moloch Technisierung fordert seinen Tribut. Die letzte Seite dieses aufrüttelnden Bilderbuchs zeigt ein erschreckendes Szenario: ein winziges Stückchen der grünen Wiese ist noch vorhanden – umgeben von unzähligen Fördertürmen und Maulwurfshügeln. Staub und Dreck geben der Sonne keine Chance mehr. Der Autor will seinen Lesern einen Spiegel vorhalten. Das können schon Kinder verstehen. Die faszinierenden, unglaublich naturgetreuen Illustrationen lassen Parallelen zur Realität über der Erde aufkommen. Ein ungewöhnliches und wichtiges Buch, dessen Inhalt sich auch ohne viele Worte erschließt. Außerdem konnte der Autor hier wieder einmal sein Faible für Natur, Technik und kuriose Erfindungen zeigen. Barbara Blasum |
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