Eigentlich hatte sich Hannah auf die Highschool gefreut. Gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Charlotte fühlt sie sich zunächst auch wohl dort, obwohl ihr auffällt, dass die anderen Mitschüler irgendwie anders sind. Auch Charlotte verändert sich. Sie hat sich einer Clique angeschlossen, die Hannah am liebsten von allem ausschließt. Auf einer Party kommt es dann zum Eklat. Ein völlig harmloser Zwischenfall wird ganz groß aufgebauscht, sozusagen aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Hannah wird von einer Sekunde zur anderen von der ganzen Klasse in jeglicher Form bloßgestellt und diffamiert. Sie kann es nicht glauben. Ihre pubertierende ältere Schwester, die altersbedingt sehr mit sich selbst beschäftigt ist und um ihren guten Ruf innerhalb der Schule bangt, lehnt jede Hilfestellung für Hannah rigoros ab. Die Eltern merken, dass etwas nicht stimmt, wollen helfen aber sie erfahren nichts. Der dauernde Terror belastet Hannah so sehr, dass sie nicht mehr in die Schule gehen möchte. Mit viel Geduld gelingt es den Eltern, sie wieder zum Schulbesuch zu bewegen. Weil die Zeit knapp ist, bringt der Vater sie und ihre Schwester mit dem Wagen dorthin. Während der Fahrt passiert dann ein grauenhafter Unfall, bei dem ihre Schwester ums Leben kommt und Hannah und ihr Vater verletzt werden. Das Entsetzen und die Trauer aller ist groß, aber die Attacken in der Schule haben ein abruptes Ende, dem Hannah sehr misstraut. Sie fühlt sich als Außenseiterin und möchte nur noch in Ruhe gelassen werden. Eines Tages spricht ein neuer Schüler, Josh, sie an. Er scheint ein echtes Interesse an ihr zu haben, geht auf sie ein und versucht, sie aus ihrem Tief herauszuholen. Doch Hannah ist skeptisch und mag niemandem mehr vertrauen. Wird er es schaffen, sie ins Leben zurück zu holen? In diesem Jugendbuch geht es in erster Linie um Mobbing. und seine Folgen. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Prozeß einer systematischen Ausgrenzung von der ganzen Klasse einschließlich seiner Folgen darzustellen. Das Buch geht buchstäblich unter die Haut, und der Leser fragt sich unwillkürlich, wie Jugendliche, die diesen Machtmissbrauch betreiben, damit leben können. Es ist traurig, dass dieses Thema wohl immer aktuell sein wird. Barbara Blasum
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