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Rezension |
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Seit vielen Jahren beutet der Kaiser sein Volk aus. Es muss hungern, während er es sich gut gehen lässt. Die Bauern sind verzweifelt, mucken auf. Doch danach geht es ihnen noch viel schlechter. Am Rande des Dorfes, auf einem Hügel, lebt ein weiser alter Mann mit seiner pfiffigen Nichte. Den wollen sie fragen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, dem Kaiser Paroli zu bieten. Der Alte erinnert sich, dass der Herrscher Brettspiele liebt und ersinnt ein Spiel, in dem er die Hauptperson ist. Natürlich braucht es auch noch andere Figuren. Sinn des Ganzen soll sein, dass einer ohne den anderen nicht existieren kann. Und was soll ich sagen: der Kaiser ist fasziniert und begeistert! So ein wunderschönes, intelligentes Spiel! Er möchte sich bei seinen Untertanen dafür großzügig revanchieren. Da wünscht sich der weise alte Mann ein Reiskorn für das erste Feld auf dem Spiel, zwei Reiskörner für das zweite, vier für das dritte usw. immer das Doppelte. Das hört sich doch ziemlich schlicht an, und der Kaiser ist einverstanden. Dann aber stellt er betroffen fest, dass er nicht in der Lage sein wird, auf diesen Handel einzugehen, weil er soviel Reis gar nicht hat und auch niemals haben wird. Ihm gehen endlich die Augen auf. Ab jetzt wird der Reis gerecht mit den Bauern geteilt. Es ranken sich viele Geschichten um die Erfindung des Schachspiels. Die Reislegende ist die bekannteste. Der Autor lässt sie in märchenhaft ostasiatischer Kulisse spielen. Die wunderschöne Farbgebung und die Klarheit der Illustrationen machen das Buch zu einem einzigartigen Kunstwerk, das nicht nur Kinder sondern Schachspieler jeden Alters begeistern wird. Barbara Blasum |
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