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Rezension |
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Zwei Schildkröten haben einen Hut gefunden. Einen ! Das Problem ist: sie sind zu zweit, haben nun aber nur einen Hut und er steht ihnen beiden sehr gut. Es stellt sich die Frage, ob und wenn, wer den Hut bekommt. Ist er es wert, dass evtl. eine Freundschaft daran zerbricht? Wer ein niedliches buntes Bilderbuch erwartet hat, wird vielleicht irritiert sein. Aber in diesem Fall geht es um eine wichtige Entscheidung, und alles, was davon ablenken könnte, hat der Autor ausgeklammert. Minimalismus also in jeglicher Hinsicht. Zuerst wirken die beiden Schildkröten etwas dröge, doch das täuscht. Mit nach außen hin stoischer Gelassenheit gehen sie ihren Weg. Ihre Blicke verraten nichts und doch ahnt der Leser, was in ihren Köpfen vorgeht, worum ihre Gedanken unablässig kreisen. Sie überlegen, wie die Situation für beide zufriedenstellend zu lösen ist, und ihre Entscheidung am Ende wird alle überraschen. Das „Habenwollen“, um das es hier ja geht, kennen schon kleine Kinder. Diese philosophische Geschichte bietet ganz viel Stoff, um darüber zu reden und dadurch wird sie „bunt“. Ein ungewöhnliches, interessantes und wichtiges Buch, mit dem Kinder jedoch nicht allein gelassen werden sollten – es bedarf unbedingt der Vermittlung. Barbara Blasum |
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