Die zwei weißen Mäusekinder Molli und Wolle wohnen mit ihren Eltern in einem schönen Haus mitten in der Stadt. Zu Essen gibt’s reichlich, weil der Supermarkt an der nächsten Ecke liegt und auch sonst haben sie kaum Sorgen, außer, dass ihnen langweilig ist. Da klopft es aber plötzlich an der Tür und ein Fremder mit schwarzem Fell steht vor der Tür. Molli ist ganz neugierig auf das, was der Fremde so zu erzählen hat, schließlich sieht er ganz anders aus und kommt von weit her. Nachdem „der im Regen steht“ sich erstmal satt gefressen hat, berichtet er von seinen schrecklichen Erlebnissen aus seinem Heimatland. Dort tobt ein ganz furchtbarer Krieg, in dem auch die Eltern des kleinen Mäusejungen umgekommen sind. Nun ist er auf der Suche nach einer neuen Heimat, muss aber feststellen, dass er nirgendwo willkommen ist. Oft hört er nur: „Geh doch dorthin, wo der Pfeffer wächst“. Molli hat Mitleid und versteckt ihn auf dem Dachboden, doch seine Eltern entdecken ihn und schmeißen ihn hinaus in die regnerische Nacht. Nun ist der kleine Mäusejunge wieder ganz allein. Doch Molli und der „Fremde“ werden sich wieder sehen. Frank Ruprecht erzählt in diesem Buch kindgerecht über das Thema Krieg und Vorurteile gegenüber Fremden. In einer einfachen, klaren Sprache zeigt er auf, dass es auch bei uns jede Menge Vorurteile gegenüber Menschen gibt, die aus anderen Kulturen stammen. Behutsam bearbeitet er in seinem traurigen und nachdenklich stimmenden Buch die Asylproblematik und plädiert für mehr Toleranz. Ein Buch, das sicher nicht nur Kinder zum Nachdenken anregt. (sani)
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