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Rezension |
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„Ei, ei, ei…“ oder „tz, tz, tz…“, das ist alles, was den anderen Schafen zu Charlottes ungebührlichem Verhalten einfällt. Schließlich ist es so gar nicht schafsmäßig, auf Bäume und Felsen zu klettern oder im wilden Bach zu schwimmen. Wer hätte da gedacht, dass ausgerechnet die wilde Charlotte irgendwann Schäfer und Herde rettet? Dem kleinen Wildfang Charlotte ist es egal, was die anderen Schafe denken. Sie tollt viel lieber an den gefährlichsten Plätzen herum, als brav mit den anderen Tieren auf der Wiese zu grasen. So klettert sie z.B. auf den Zackenfelsen, auf dem noch nie zuvor ein Schaf gewesen ist oder sie läuft bis hin zum Rand der großen Straße, um den gefährlichen Autos hinterher zu schauen. Besonders gern beobachtet sie von ihrem Lieblingsplatz aus mitten in der Nacht den Mond. „Auwei, auwei“ denken sich die älteren Schafe oft, wenn das wilde Schäfchen wieder einmal über die Stränge schlägt. Als sich eines Tages der alte Schäfer das Bein bricht, zahlt sich Charlottes Kühnheit jedoch aus. Schließlich ist sie die einzige, die es wagt, ins Tal zu laufen, Hilfe zu holen und damit den Schäfer zu retten. „Das Schaf Charlotte“ von Anu Stohner ist eine charmante Erzählung über das merkwürdige Verhalten eines einzelnen, das innerhalb einer Gruppe nicht verstanden oder müde belächelt wird. Da ist es schön zu sehen, dass sich Andersartigkeit und Mut manchmal doch auszahlen. Ganz großes Highlight des Buches sind die wunderschönen Illustrationen von Henrike Wilson. Ein ansprechendes Bilderbuch für die kleinen Wilden mit dem großen Herzen und wegen des besonderen Formats auch ein sehr schöner Geschenktipp. (kae)
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