 |
|
 |
 |
 |
Rezension |
 |
 |
Zwei seit Ewigkeiten verfeindete Katzenbanden bekämpfen sich auf einem Schrottplatz. Dem Flüsterer ist das egal. Schließlich ist er eine Ratte und die Katzen sind so mit ihrer Rangelei beschäftigt, dass sie sich nicht um ihn und seinesgleichen scheren. Doch plötzlich schleicht sich die Liebe mitten in diese uralte Fehde ein und der Flüsterer befürchtet, dass es nun mit seinem ruhigen Leben vorbei ist. Es ist eine Geschichte fast wie bei Romeo und Julia. Auf einem Schrottplatz leben zwei Katzenbanden. Die eine besteht aus goldgelben, die andere aus schwarz-weißen Minitigern. Seit langer Zeit schon haben diese Gesellen nichts Besseres zu tun, als sich gegenseitig zu bekämpfen. Mitten in diesem Tohuwabohu lebt der Flüsterer. Als Ratte kommen ihm die Zwistigkeiten der Katzen natürlich ganz gelegen, immerhin verausgaben sich die Mäusejäger bei ihren Rangeleien so dermaßen, dass sie ihn und seine Freunde in Ruhe lassen. Dann geschieht jedoch etwas Unvorhergesehenes. Zwischen zwei Kätzchen der verfeindeten Banden bahnt sich eine Liebesgeschichte an. Dem Flüsterer schwant Unheil. Bevor diese Liaison noch zu einem Waffenstillstand führt, muss er etwas unternehmen. Also flüstert er, was das Zeug hält, um die anderen Katzen auf das schmähliche Verhältnis aufmerksam zu machen. Es kommt, wie es kommen muss – und doch ganz anders. Das unglückliche Liebespaar wird von seinen Familien verstoßen, die Kämpfe gehen in die nächste Runde. Der Flüsterer ist wieder mit sich und seiner Welt zufrieden. Doch dann kehren die beiden Vertriebenen zurück – und haben eine Überraschung im Gepäck, mit der selbst die Ratte nicht gerechnet hat. „Der Flüsterer“ von Nick Butterworth ist eine pfiffige Tiergeschichte, die an so manch literarische Tragödie anknüpft. Allerdings endet das Ganze nicht so tieftraurig wie bei Shakespeare. Vielmehr klappt der Leser das Buch zu mit einem amüsierten Grinsen und dem Gedanken „Wer anderen eine Grube gräbt…“. Besonders interessant präsentieren sich die Illustrationen. Nach einer Art „Guckkastenprinzip“ sind sämtliche Bilder, die die Aktionen der Katzen zeigen, in einen schwarzen Hintergrund eingebettet. Somit wirken die Grafiken fast wie eine Art Kinofilm, den sich der Leser zusammen mit dem Flüsterer anschaut. Eine witzige Geschichte, in der am Ende die Liebe siegt. (kae)
|
 |
 |
 |
 |
 |
|
 |
|
 |