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Jinbal ist ein junges Mädchen, weder hässlich noch dumm, doch von Geburt an hinkt sie. Das hat zur Folge, dass sie oft von anderen Kindern verspottet wird. Hinkepink nennen sie sie und niemand möchte sie für sich arbeiten lassen. Das ist ein schwerer Schicksalsschlag, denn ihre Mutter, die immer für sie und ihre Geschwister gesorgt hatte, ist gestorben und der ansonsten liebevolle Vater ist nicht so recht in der Lage, die Familie zu ernähren. Eines Tages erlässt der Kalif einen Aufruf und bietet 100 Goldstücke als Belohnung für denjenigen, der die Traurigen Inseln von ihrer Traurigkeit erlöst. Diese Inseln werden jedoch – so heißt es - von einem grausigen Meeresungeheuer bewacht, von daher traut sich niemand auf die abenteuerliche Mission. Selbst die tapfersten Seefahrer raten davon ab, aber Jinbal kann ihre Gedanken nicht mehr von der reichen Belohnung lösen, die für sie und ihre Familie die Rettung sein würde. So bricht sie wenig später mit der Erlaubnis des Kalifen auf, sie, der niemand etwas zutraut… Klaus Kordon erzählt wieder einmal eine wunderbare Geschichte und nimmt die jungen Leser mit auf eine fantasievolle Reise in ein zeitloses Märchen. Mitreißend, schillernd, bunt, lustig, traurig, geheimnisvoll und exotisch, aber beim Lesen ist alles so nah und real, als wenn man selbst dabei wäre. Wunderschön, nicht zuletzt durch die stimmungsvollen Illustrationen von Peter Knorr. Wie alle Bücher des Verlages Beltz & Gelberg wirkt es mit dem farbenfrohen Hardcover und der guten Verarbeitung sehr hochwertig. Das schlägt sich auch im Preis nieder, der mit knapp 15 Euro recht hoch ausfällt. Doch dafür sieht es auch nach mehrmaligem Lesen (was bei dieser Geschichte doch sehr wahrscheinlich ist) immer noch schön aus. (nat) |
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