Der Begriff Mode stammt von dem lateinischen Wort Modus und bedeutet Maß, Regel, Art und Weise. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich das Französische la mode, woraus dann die deutsche Schreibweise Mode entstand. Heute bezeichnet Mode, die als zeitgemäß geltende und bevorzugte Art, sich in einer bestimmten Zeit über einen bestimmten Zeitraum zu kleiden und zu frisieren. Im 20. Jahrhundert gab es sicherlich die schnellsten und häufigsten Wechsel in der Mode. Kleidung stellte nicht mehr nur unsere äußere Hülle dar, sondern spiegelte auch die gesellschaftlichen Veränderungen wider. Mode war Ausdruck von Lebensgefühl, Anschauungen und Idealen der jeweiligen Zeit. In den Fünfziger Jahren erholte sich die Mode-Branche langsam vom 2. Weltkrieg. Viele Designer waren im Exil und kaum jemand hatte Geld für Kleidung. Die Zeit für eine Wende in der Mode war gekommen. Der New Look Der Pariser Modeschöpfer Christian Dior kreierte einen Modestil, der auf Weiblichkeit und Eleganz setzte. Der so genannte New Look war geboren. Mit dieser neuen Mode veränderte sich auch die weibliche Silhouette. Die Röcke wurden wadenlang und bleistifteng. Die Oberteile lagen eng an, so dass die Taille auffallend betont wurde. Busen und Po wurden ebenfalls hervorgehoben. Doch diese als ideal geltenden weiblichen Formen waren nicht immer von Natur aus gegeben, sondern wurden mit Hilfe von Mieder und Polsterungen modelliert. Zum Frauenideal wurde wieder die Dame mit wohldurchdachter Eleganz und distanzierter Schönheit. Die Mode und ihre Vorbilder Wie jede Dekade hatten auch die Fünfziger ihre Vorbilder, die Modewelt geprägt haben. Leinwandhelden wie James Dean und Marlon Brando oder auch die Rock n Roll-Legende Elvis gaben das Outfit der so genannten Halbstarken vor. Diese Jugendlichen trugen, wie ihre Vorbilder, Blue Jeans, Lederjacken und die obligatorische Elvis-Tolle. Die jungen Damen kleideten sich in Petticoats, Hemdblusen und Stöckelschuhen mit Pfennigabsätzen und banden ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Durch die Schauspielerin Audrey Hepburn war die Capri-Hose zum Trend geworden: Die Stoffhose reichte bis knapp unters Knie und wurde häufig unten umgeschlagen. Kostüme Kostüme waren aus der damaligen Damenkollektion nicht mehr wegzudenken. Sie waren stark tailliert und hatten Schößchen, aufwendige Revers und manchmal asymmetrische Verschlüsse. Sportlichere Damen trugen einen weiten, lockig geschnittenen Rücken und einen kleinen runden Kragen. Die Kostümjacken waren meist eng. Im Alltag, vor allem im Büro oder auch im Haushalt, blieben die Kombinationen von Rock und Bluse unschlagbar. Die Abendgarderobe Die Damen der Fünfziger zeigten sich am Abend in großer Robe mit ausladenden Röcken und tiefen Dekolletés. Meist waren die langen Abendkleider schulterfrei mit einer Korsage. Später in dieser Dekade kamen Cocktailkleider für den Abend auf. Es waren kurze, festliche Kleider, die im Gegensatz zu Ballkleidern bedeutend schlichter waren und vielseitiger eingesetzt werden könnten.
Neue Materialien Die Stoffindustrie boomte in den Fünfzigern. Eine Vielzahl neuer Synthetikstoffe kam auf den Markt, die schön und vor allem pflegeleicht waren. Die kleinen Mädchen wünschten sich nun Kleidchen aus Perlon und das Nylonhemd galt bei den Männern als der letzte Schrei. Kunstseide machte Seidenkleider für viele Frauen erschwinglich. Die neuen Stoffe aus Kunstfasern waren durch ihre maschinelle Herstellung wesentlich preiswerter als die herkömmlichen Naturfaserstoffe und wirkten dennoch festlich. Jenny Schnabel
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