Trotz Frühschwimmabzeichen müssen Kinder im Auge behalten werden Sommerzeit ist Badezeit und an heißen Tagen herrscht in Schwimmbädern und an Stränden ein unübersichtliches Getümmel. Für kleinere Kinder kann das Badevergnügen zur Gefahr werden. Ertrinken gehört bei Vorschulkindern zu den häufigsten Todesarten. „Ich kann schon schwimmen“, sagen Kinder stolz, sobald sie ein paar Schwimmzüge beherrschen. Doch Eltern dürfen ihre Kinder nicht überschätzen. Andreas Paatz, stellvertretender Bundesleiter der Wasserwacht vom Deutschen Roten Kreuz: „Ein Trugschluss wäre zu glauben, dass das Seepferdchen oder Jugendschwimmabzeichen in Bronze Kinder zuverlässig vor dem Ertrinken schützen. Das tut es nicht.“ Auf den badenden Nachwuchs müssen Eltern daher immer noch ein wachsames Auge haben. Sie sollten sich bei der Aufsicht abwechseln, um selbst auch entspannen zu können. Binnengewässer sind die gefährlichsten Badegewässer Insgesamt sind laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) im vergangenen Jahr 383 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. 81% aller Todesfälle ereigneten sich in Binnengewässern. Flüsse, Seen und Kanäle sind somit nach wie vor die gefährlichsten Badegebiete. Das ist nicht verwunderlich, denn nur wenige Gewässerstellen werden von Rettungsschwimmern bewacht. Das Risiko, dort zu ertrinken, ist um ein Vielfaches höher als an den Küsten von Nord- und Ostsee oder in Schwimmbädern, die viel besser überwacht werden. Ohne die Rettungsschwimmer würde die Statistik noch viel schlechter aussehen, denn die ehrenamtlich tätigen Helfer haben im vergangenen Jahr 411 Menschen – oft in letzter Minute – vor dem Ertrinken bewahrt.
Auch Ältere sind gefährdet Besondere Vorsicht ist für eine weitere Altersklasse geboten. Laut DLRG steigt die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken bei den Über-50-Jährigen seit Jahren kontinuierlich an: 52 Prozent der Ertrunkenen stammen aus dieser Altersklasse. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Mehr als die Hälfte der älteren Menschen können laut DLRG nur schlecht oder gar nicht schwimmen, da es in ihrer Kindheit und Jugend viel weniger Schwimmbäder gab als heute. Einige leiden unter nicht erkannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die sich bei der Anstrengung im Wasser bemerkbar machen können. Und andere wiederum überfordern sich schlichtweg durch einen falsch verstandenen Fitnessgedanken. Männer häufiger betroffen Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre waren 4 von 5 Opfern Männer. Leichtsinn und Übermut, das zeigen Berichte der DLRG-Rettungsschwimmer, spielen dabei eine Rolle, aber möglicherweise auch die Tatsache, dass Männer besonderen Spaß am Schwimmen haben. Wer sich im kühlen Nass vergnügt, sollte nicht nur auf die eigene Sicherheit achten, sondern auch wachsam für eventuelle Nöte anderer Badegäste sein. Denn tödliche Unfälle ereignen sich auch inmitten des Trubels vieler Badegäste. Text: DGK Foto: tinadefortunata / Fotolia.com Quellen:
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