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Effektives Lüften der Wohnungsräume vertreibt nicht nur den Mief sondern verhindert vor allem die Gefahr von Feuchtigkeitsschäden. Hier die wichtigsten Tipps für energiesparendes Lüften. Verbrauchte Luft In jedem Gebäude findet automatisch ein Austausch der Luft statt, je nach Witterung und Wind mindestens zwei- bis dreimal am Tag. Es ist also nicht der Sauerstoffmangel, der regelmäßiges Lüften erfordert. Eher schon das mit jeder Atmung abgegebene Kohlendioxid (CO2). Auch wenn Kohlendioxid nicht zu akuten Vergiftungserscheinungen führen kann, verursacht es Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsprobleme. Hier reicht es aus dem eigenen Geruchsempfinden zu folgen und zu lüften. Luftschadstoffe In jeder Wohnung finden sich unterschiedlich hohe Konzentrationen von Luftschadstoffen wie Lösungsmittel oder Formaldehyd. Der wirksamste Schutz ist nicht das Lüften sondern die Beseitigung und Vermeidung dieser Wohngifte: - Nicht-Rauchen, keine offenen Feuerstellen
- Keine lösungsmittelhaltigen Farben und Reinigungsmittel verwenden
- Giftfreie Holzschutz- und Oberflächenbehandlung
- Möbel, Teppiche aus Produktion ohne gefährliche Chemikalien
Die feuchte Gefahr In unseren Breiten ist zu trockene Luft eher selten. Es verursacht ein Austrocknen der Schleimhäute und bietet einen guten Nährboden für bestimmte Bakterien und Viren. Menschen, Tiere und sogar Pflanzen geben regelmäßig Feuchtigkeit ab. Obwohl eine hohe Luftfeuchtigkeit oft als angenehm empfunden wird, versteckt sich hier die größte Gefahr. Durch dauerhaft hohe Feuchtigkeit entstehen feuchte Stellen, wenn sich Kondenswasser an kalten Außenwänden bildet. Hier entstehen Schimmelpilze. Die Sporen sind extrem giftig und können chronische Atemwegserkrankungen und Allergien auslösen. Feuchtigkeit Weglüften Die Aufnahme der Feuchtigkeit in der Luft hängt mit der Temperatur zusammen. Warme Luft kann wesentlich mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte. Im Winter ist die Außenluft selbst bei Regen, Schnee oder Nebel trockner als die Raumluft. Im Winter reichen kurze Lüftungsphasen, die mit steigenden Temperaturen verlängert werden müssen. Tipps zum energiesparenden und gesunden Lüften: - Wenn Sie es einrichten können, sollten Sie vier Mal am Tag lüften.
- Lüften Sie mit weit geöffnetem Fenster (Stoßlüften). Maximal 5 Minuten reichen zum Luftaustausch.
- Bei einer Querlüftung durch mehrere Zimmer reichen schon drei Minuten.
- Ein gekipptes Fenster wechselt mehr Luft als sie glauben. Zur Dauerlüftung ist die Kippstellung nur von Mai bis September sinnvoll. Im Winterhalbjahr reichen rund zehn Minuten pro Stunde.
- Je kälter es draußen wird, desto kürzer müssen die Lüftungszeiten werden. Die Wasserdampfabgabe an die kalte, trockene Luft funktioniert besonders gut.
- Beim Lüften immer die Heizung ausstellen
- Nur Zimmer lüften, die auch benutzt werden. In unbenutzten Räumen reicht die Selbstlüftung durch die Fugen.
- Halten Sie Türen zu wenig geheizten Räumen geschlossen. Strömen große Luftfeuchtigkeitsmengen in den Raum ein, können sie von der kühlen Luft nicht aufgenommen werden. Sie kondensieren an den Außenwänden.
- Große Mengen Wasserdampf entstehen u. a. beim Duschen oder Kochen. Öffnen Sie sofort das Fenster, damit der Dampf entweichen kann. Damit der Dampf nicht in die restliche Wohnung gelangt, immer Türen schließen.
- Große Möbel sollten in einem Abstand von fünf Zentimetern von der Außenwand abgerückt sein, damit die Luft besser zirkulieren kann.
- Wer nachts bei offenem Fenster schlafen möchte, sollte einen Fensterabstandhalter einbauen. Im Winter sollte auf die weite Kippstellung verzichtet werden. Wärmeverluste lassen sich auch in Grenzen halten, wenn Durchzug vermieden wird.
- Wer bei geschlossenem Fenster schläft, muss auf eine gute Lüftung achten. Pro Nacht gibt eine Person allein durch Atmen rund 250 g Feuchtigkeit ab, die von saugfähigen Oberflächen aufgenommen werden. Um Muff im Schlafzimmer zu verhindern, kurz nach dem Aufstehen lüften. Dann den Raum kurz heizen (5-10 Minuten) und dann nach einer Stunde lüften.
Text: Adelheid Fangrath Foto: photocase.de; markdw
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