Die Tatsache, dass körperliche Aktivität das Risiko für das Auftreten von Herzerkrankungen und die damit verbundene Sterblichkeit verringern kann, ist schon lange bekannt. Die genauen Ursachen hierfür aber noch nicht. Forscher von der Universität Ulm haben nun das Geheimnis gelüftet. Faszinierendes Ergebnis der im „Journal of Epidemiology and Community Health“ gerade veröffentlichten Studie: Bewegung beeinflusst messbar bestimmte Biomarker im Blut zum Guten hin. Und: Jeder Schritt zählt. An der Studie nahmen über 1.250 ältere Menschen teil. Eine Woche lang wurden Bewegungsmessungen durchgeführt, die sehr genaue Rückschlüsse auf die tägliche Gehdauer der Probanden zuließen. Anschließend untersuchten die Wissenschaftler Blutproben der Versuchsteilnehmer auf Entzündungsparameter, Nierenfunktionswerte und Marker für die Funktion des Herzens. Anhand der Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Herz- und Nierenfunktion gibt. Aktivere Menschen hatten günstigere Werte bei den weißen Blutkörperchen, dem C-reaktiven Protein (einem Entzündungsmarker), dem Kreatinin und dem Cystatin C (beides Marker für die Nierenfunktion). Gleiches gilt den Forschern zufolge auch für das Troponin T (einem Marker für Herzmuskelschäden) und einem speziellen Marker für die Pumpfunktionsleistung des Herzens. Insgesamt waren alle untersuchten Blutwerte bei höherer körperlicher Aktivität besser. Auch unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren wie Alter und Begleiterkrankungen waren die Ergebnisse eindeutig. Die neuen Daten unterstreichen eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Bewegung bei älteren Menschen, so die Forscher. Körperliche Aktivität: Klare Leitlinien - ernüchternde Praxis Seit Jahren mehren sich die Hinweise, dass moderate körperliche Bewegung in hinreichender Dosis nicht nur bei Gesunden vorbeugend wirkt, sondern auch bereits Herzkranken nutzt. Dies ist in den aktuellen europäischen Kardiologie-Leitlinien klar auch formuliert: Gesunde Erwachsene sollten sich im Alltag 2,5-5 Stunden pro Woche körperlich betätigen. Patienten mit einem akuten Herzinfarkt, nach einer Bypass-Operation, bei stabiler Angina pectoris oder stabiler chronischer Herzinsuffizienz sollen mindestens dreimal wöchentlich – besser jedoch öfter – für jeweils 30 Minuten ein aerobes Training mit moderater bis hoher Intensität durchführen. Doch Fachleute beklagen, dass es an der Umsetzung des gesundheitsfördernden Bewegungstrainings hapert. So findet Ihr den Einstieg Daher ein Tipp: Walken oder Spazierengehen ist ein Training, das man ganzjährig, überall und bei jeder Witterung ausüben kann. Durch schnelleres oder langsameres Gehen kann man die Intensität der Anstrengung variieren. Diese Sportart eignet sich auch für Menschen, die bereits medizinische Vorerkrankungen haben. Egal, ob zu hoher Cholesterinspiegel oder Blutdruck, ob Herz-Kreislaufprobleme oder Diabetes: Walken ist ein idealer Einstieg in ein gesünderes Leben! Quelle und weitere Infos unter www.dgk.de Foto: Paulwip / pixelio.de
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